Orgasmusstörungen des Mannes

Anorgasmie - Männer ohne Orgasmusgefühl

Die Problematik beginnt schon bei der Beschreibung. Was ist ein oder der Orgasmus.

Woody Allen hat es einmal treffend beschrieben: "Zu guter Letzt hatte ich einen Orgasmus aber mein Psychotherapeut sagte mir, es sei der falsche" Welche Erwartung hat das Individuum und andere von seinem Orgasmus?

Laut medizinischen Wörterbüchern ist der Orgasmus der Höhepunkt der sexuellen Erregung mit intensiver Lustempfindung, meist mit einem befreienden Gefühl verbunden. Lassen wir es dabei zunächst bewenden.

Primäre Anorgasmie

Der Mann hatte während seine Lebens noch nie ein Orgasmusgefühl.

Sekundäre Anorgasmie

Die Problematik tritt erst im fortgeschrittenen Lebensaltet auf. Vorher war der Mann zu einem Orgasmus fähig.

Während Frauen häufiger über Orgasmusstörungen klagen ist diese Problematik bei Männern sehr selten. Hier überwiegen Erektionsstörungen und Probleme mit dem vorzeitigen Samenerguss. Erektion und Orgasmus werden unterschiedlich vom Körper gesteuert. Der Orgasmus und der Samenerguss werden von Nerven¬zentren gesteuert, die zum sogenannten "vegetativen", dem unbewussten Nervensystem gehören. Normalerweise sind Ejakulation und Orgasmusgefühl miteinander gekoppelt, bei fehlendem Orgasmusgefühl kann es aber vorkommen, dass die Erektion und auch die Ejakulation möglich sind, letzteres meist verzögert.

Durch besonderes antrainiertes Verhalten, bestimmte Medikamente, Erziehung oder seelische Einflüsse kann eine sogenannte Entkopplung von Orgasmus und Erektion auftreten.

Nicht schwer vorzustellen ist aber auch, dass man Aufgrund von Erzählung über das Phänomen Orgasmus ein bombastisches Erlebnis erwartet. Diese Erwartung ist von einer solchen Sehnsucht und Drang erfüllt, dass der "richtige" Orgasmus keine Chance hat sich bemerkbar zu machen. Der Orgasmus verlangt sich Loszulösen und sich dem Erlebnis zu überantworten. Ist man starr auf etwas Fiktives fixiert, wird es nicht eintreten. Dies gilt allerdings für beide Geschlechter gleichermaßen.

Manche Männer wiederum erleben die Orgasmusstörung nicht problematisch. Sie bekommen eine Erektion und "halten" lange durch und erfüllen somit die typische Rollenerwartung. Was in diesem Falle problematisch werden kann ist das Gefühl der Langeweile und der "Arbeit". Diese Männer achten bei der Gestaltung ihrer Sexualität nicht auf ihre eigenen Bedürfnisse.

Stand: 2. Januar 2016