Einsatz von Hyperthermie bei der Rezidivprophylaxe des oberflächlichen Blasenkrebses

Oberflächlicher <link>Blasenkrebs

Mehr als 90% aller bösartigen Blasentumore sind oberflächliche Karzinome. Diese sind durch ein Rezidivrisiko (ständig wiederkehrende Tumore) nach Resektion des ersten Tumors charakterisiert (30-85%). Um die Rezidivrate (Wiederkehr des Krebses) zu senken, ist die Blaseninstillation mit einem Chemotherapeutikum (Mitomycin) oder einem Immuntherapeutikum (BCG) unter Umständen sinnvoll und notwendig. Die Entscheidung darüber wird von den behandelnden Ärzten auf der Grundlage vom Ergebnis der Gewebeuntersuchung und anderer Begleitfaktoren getroffen.

Welche Gefahren bestehen, falls ein Blasenkrebs völlig unbehandelt bleibt?

Ohne Behandlung schreitet das Wachstum des Tumors fort. Der Tumor dringt zunächst in die Muskelschichten der Harnblase ein (Muskel-Invasiv). Bei weiterem Fortschreiten der Erkrankung können sich Tochtergeschwülste in Lymphknoten, in den Knochen oder anderen Organen absiedeln. Auch am Ort des Geschehen kann der Tumor alle benachbarten Organe befallen (Infiltrieren). Spätestens ab dem Eindringen in die Muskelschicht der Blase ist dem Tumor nicht mehr mit lokalen Mitteln beizukommen und die Blase muss evtl. entfernt werden. Offene Operation, Chemotherapie, Bestrahlung oder ggfls. auch eine Kombination davon, sind dann die Therapieoptionen der Wahl.

Welche Behandlungsmöglichkeiten des oberflächlichen Blasenkrebses gibt es?

Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten des oberflächlichen Blasenkrebses stehen zur Verfügung. Je nach Größe und Ausdehnung der Geschwulst sowie abhängig von Ihrem Alter und Allgemeinzustand kommen als Behandlungsmöglichkeiten in Betracht:

- Operation: TUR-Blase (Trans-Urethrale-Resektion des Blasentumors).

- In seltenen Fällen kann auch die Teilweise oder radikale Zystektomie (Entfernung der Blase) frühzeitiger notwendig sein. Ansonsten bleibt letzteres Verfahren, dem bereits fortgeschrittenem Blasenkrebs vorbehalten.

Im Anschluss an eine TUR-Blase kann unter Umständen eine Prophylaxe (Vorbeugung) notwendig sein:
- Vorbeugende Behandlung mittels intravesikaler Chemo- oder Immuntherapie (Einbringen eines Chemo- oder Immuntherapeutikums in die Blase.

gegebenenfalls kann man dies mit einer Wärmetherapie verbinden:

- Kombination einer lokalen Gewebeerwärmung mit ausgewählten Zytostatika, die wir Ihnen anbieten und die wir hier im weiteren Text erläutern werden.

Erfolgen die oben beschriebenen Eingriffe (TUR-Blase) rechtzeitig, sind die Heilungsaussichten gut.

Die einzelnen Methoden sowie ihre Vor- und Nachteile erklären wir Ihnen gerne im Aufklärungsgespräch.

In der Krebstherapie ist die eventuell eine Kombination einer Chemotherapie mit einer Hyperthermie (Erwärmung) aus den folgenden Gründen sinnvoll:

Gesteigerte Medikamentenaufnahme in die Zellen durch:
- erhöhten Blutfluss und gesteigerte intrazelluläre Medikamentenverteilung.
- erhöhte Durchlässigkeit der Zellmembran.
- gesteigerte Reaktion auf das Medikament und gesteigerter Metabolismus.
- verminderte Zellregeneration in neoplastischen Zellen.

Die Kombinationstherapie mit Mitomycin (MMC) Instillation in die Blase und Hyperthermie brachte gute Ergebnisse (60% Reduktion der Rezidivrate gegenüber MMC Instillation allein).

Bisherige Verfahren waren allerdings durch eine hohe Morbidität (krankmachende Nebenwirkungen) gekennzeichnet. Mit dem UnoThermie-Verfahren mit dem PelvixTT™-System steht jetzt eine wirksame, weniger belastende Methode zur Verfügung.

Das UnoThermie-Verfahren mit dem PelvixTT™-System wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen und ist, wie auch das DuoThermia-Verfahren mit dem PelvixTT™-System Selbstzahlerleistungen, die privat mit Ihnen nach der GOÄ abgerechnet werden müssen.

Wie wird Kombination einer lokalen Gewebeerwärmung mit ausgewählten Zytostatika durchgeführt?

Das UnoThermie-Verfahren mit dem PelvixTT™-System funktioniert, indem es die Blase über einen Spezialkatheter mit Hyperthermie (Überwärmung) erwärmt. Der Katheter wird durch die Harnröhre in die Blase eingeführt.
Über das System zirkuliert warmes (ca. 44°C) Wasser in der Blase (250ml/Min.). Hierin befinden sich 40mg in 50ml NaCl aufgelöstes MitomycinC als Chemotherapeutikum.
Während der Behandlung liegen Sie auf dem Rücken auf einer Behandlungsliege. Anästhetisches Gel wird in Ihre Harnröhre eingeführt und ein spezieller Katheter über die Harnröhre in der Blase platziert. Wenn Ihnen dieser Vorgang unangenehm ist, wird Ihnen auf Wunsch ein Medikament verabreicht.
Die Behandlung dauert etwa 45 Minuten.
Während der Behandlung werden Sie möglicherweise nichts spüren; aber es kann vorkommen, dass Sie ein Wärme gefühl oder einen Drang zum Wasserlassen verspüren. Nach der Behandlung können Sie nach Hause gehen. Ihr Arzt wird Ihnen mögliche Fragen bezüglich jedweder Art von Aktivitäten in den Tagen nach der Behandlung beantworten.

Ist mit Komplikationen zu rechnen?

Trotz größter Sorgfalt können während oder nach der geplanten Behandlung vereinzelt Komplikationen auftreten. Unbekannte Risiken gibt es nach Jahren der Erprobung für dieses Verfahren eigentlich nicht mehr. Alle Behandlungsmöglichkeiten von Blasenkrebs bergen Risiken und mögliche Nebenwirkungen. Schmerzen und Harndrang können während oder nach der Behandlung auftreten. Unter Umständen müssen Sie nach der Behandlung für einige Tage einen Katheter tragen (sehr selten). Als Folge der Behandlung treten sehr selten Blasenspasmen oder Harnröhrenstrikturen auf. Möglicherweise reagieren Sie auf das Chemotherapeutikum allergisch mit Gesichtsrötungen.

Wie sind die Erfolgsaussichten ?

Bereits die Kombination der TUR-Blase mit Chemo- oder Immunotherapie hat dazu beigetragen, die Rezidivrate auf 30-40% innerhalb der ersten zwei Jahre nach einem Eingriff zu senken, verglichen mit einer Rezidivrate von 50-70% nach alleiniger TUR-Blase.
In der Kombination mit Hyperthermie konnte die Rezidivrate auf 18% gesenkt werden.

Vorteile der Behandlung?

Die Vorteile einer Unothermie-Behandlung für den Patienten sind:
- Geringere Rezidivrate
- Kein größerer operativer Eingriff (minimalinvasiv)
- Keine signifikante Einschränkung Ihrer Lebensqualität
- Der Eingriff wird ambulant durchgeführt
- Der Eingriff erfolgt in Lokalanästhesie

Sie müssen sich nach der Behandlung von einer erwachsenen Begleitperson abholen lassen und dürfen bis 24 Stunden nach der letzten Verabreichung oder Einnahme von Medikamenten (v.a. Betäubungs-, Beruhigungs-, Schlaf- oder Schmerzmittel) nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, keine gefährlichen Maschinen bedienen, keinen Alkohol trinken und keine wichtigen Entscheidungen treffen, da die Medikamente die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen können.

Kommen Sie bitte regelmäßig zu den angeordneten Folgebehandlungen und Tumornachsorgen, um den Erfolg der UnoThermie-Behandlung zu sichern und um etwaige Neubildungen (Rezidive) zu verhindern.