Hyperthermie bei chronischen Schmerzen im Beckenboden

Wie äußert sich das chronische Beckenschmerzsyndrom?
(Chronic Pelvic Pain Syndrom kurz: CPPS)

Für diese Krankheit sind wiederkehrende oder ständige Symptome typisch wie teils brennende Schmerzen oder Unbehagen im Unterbauch, Damm oder in der Hüftgegend, Beschwerden beim Wasserlassen, ein brennendes Gefühl, häufiges Wasserlassen. Manchmal ist das CPPS auch mit Schmerzen beim oder nach dem Geschlechtsverkehr kombiniert (Dyspareunie).

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Medikamentöse Therapie:

Neben Antibiotika, werden beruhigende und durchblutungsfördernde, oft pflanzliche sowie krampflösende und schmerzlindernde Medikamente eingesetzt. Einige der benötigten Medikamente werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Unterstützend wird zur Nachbehandlung eine Immuntherapie zur Steigerung der eigenen Immunabwehr empfohlen.

Prophylaxe:

Vermeidung begünstigender Faktoren: Auskühlung im Beckenbereich, kalte Füße, Überanstrengung, starke Belastung des Beckenbodens (z.B. Reiten, Radfahren).

Hyperthermie-Behandlung:

Kombination einer lokalen Gewebeerwärmung mit ausgewählten Medikamenten, die in unserer Praxis durchgeführte lokale Hyperthermiebehandlung.
Erfolgt diese Behandlung rechtzeitig gibt es Chancen auf eine, zumindest vorübergehende, Besserung der Beschwerden.

Die einzelnen Methoden sowie ihre Vor- und Nachteile erklären wir Ihnen gerne im Aufklärungsgespräch.

Viele der oben beschriebenen Medikamenten und Behandlungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen und sind, wie auch das DuoThermia-Verfahren mit dem PelvixTT™-System Selbstzahlerleistungen, die privat mit Ihnen nach der GOÄ abgerechnet werden müssen.

Hier einige Einzelheiten zum DuoThermia-Verfahren mit dem PelvixTT™-System zu Ihrer Vorinformation:

Wie wird der Eingriff durchgeführt ?

Das DuoThermia-Verfahren mit dem PelvixTT™-System funktioniert, indem es die Harnröhre (bei Männern: Prostata) und Blase über einen Spezialkatheter mit Hyperthermie (Überwärmung) erwärmt. Der Katheter wird durch die Harnröhre in die Blase eingeführt.
Für die Behandlung werden wassererwärmte Ballons (etwa 45°C) in die Harnröhre und warmes Wasser (etwa 44°C) in der Blase eingesetzt.
Während der Behandlung liegen Sie auf dem Rücken. Schmerzstillendes Gleitgel wird in Ihre Harnröhre eingeführt und ein spezieller Katheter über die Harnröhre in der Blase platziert. Wenn Ihnen dieser Vorgang unangenehm ist, wird Ihnen auf Wunsch ein Medikament verabreicht.
Die Behandlung dauert etwa 45 Minuten.
Während der Behandlung werden Sie möglicherweise nichts spüren; aber es kann vorkommen, dass Sie ein Wärmegefühl oder einen Drang zum Wasserlassen verspüren.
Nach der Behandlung können Sie nach Hause gehen. Ihr Arzt wird Ihnen mögliche Fragen bezüglich jedweder Art von Aktivitäten in den Tagen nach der Behandlung beantworten.

Ist mit Komplikationen zu rechnen ?

Trotz größter Sorgfalt können während oder nach der geplanten Behandlung vereinzelt Komplikationen auftreten.
Unbekannte Risiken gibt es nach Jahren der Erprobung für dieses Verfahren aber eigentlich nicht mehr. Alle oben beschriebenen Behandlungsmöglichkeiten der CPPS bergen Risiken und mögliche Nebenwirkungen.Dies würde sogar für eine Behandlung mit Placebo (= nicht wirksamen Medikamenten) zutreffen.
Schmerzen und Harndrang können während oder nach der Hyperthermie Behandlung auftreten. Unter Umständen müssen Sie nach der Behandlung für einige Tage einen Katheter tragen (Dies ist aber sehr selten). Direkt nach der Behandlung werden Sie möglicherweise geringe Spuren von Blut in Ihrem Urin entdecken. Dies wird durch eine Harnwegsinfektion oder durch die Einführung des Katheters verursacht.

Wie sind die Erfolgsaussichten ?

Wir können Ihnen, wie in der Medizin häufig, leider nicht garantieren, dass Sie durch diese Behandlung dauerhaft etwas erreichen.Wir würden Ihnen diese Methode nicht anbieten, wenn wir Zweifel an der Wirksamkeit hätten.
Dennoch haben sehr viele Patienten, die mit dieser Methodik behandelt wurden, einen deutlichen Rückgang Ihrer Beschwerden erfahren.

Vorteile der Behandlung?

Die Vorteile einer DuoThermia-Behandlung für Sie sind
· Kein größerer operativer Eingriff (minimalinvasiv)
· Keine signifikante Einschränkung Ihrer Lebensqualität
· Der Eingriff wird ambulant durchgeführt
· Der Eingriff erfolgt in Lokalanästhesie

Worauf ist zu achten ?

Sie müssen sich nach der Behandlung von einer erwachsenen Begleitperson abholen lassen und dürfen bis 24 Stunden nach der letzten Verabreichung oder Einnahme von Medikamenten (v.a. Betäubungs-, Beruhigungs-, Schlaf- oder Schmerzmittel) nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, keine gefährlichen Maschinen bedienen, keinen Alkohol trinken und keine wichtigen Entscheidungen treffen, da die Medikamente die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen können.

Kommen Sie bitte regelmäßig zu den angeordneten Nachsorgeterminen, um den Erfolg der DuoThermia-Behandlung zu sichern.